Staatskanzlei

„Rastloses ehrenamtliches Engagement“ – Platzeck ehrt Alt-Bischof Kruse mit Verdienstorden

veröffentlicht am 22.09.2011

Für sein „rastloses ehrenamtliches Engagement“ und seine Verdienste um das Zusammenwachsen von Ost und West hat Ministerpräsident Matthias Platzeck heute dem evangelischen Alt-Bischof, Dr. Martin Kruse, den Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen. Bei der Feierstunde in der Potsdamer Staatskanzlei würdigte Platzeck vor allem, dass Kruse auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt dem Land Brandenburg mit anhaltendem Einsatz im Ehrenamt verbunden geblieben sei. In seiner Laudatio erinnerte der Ministerpräsident insbesondere an die Übernahme des Vorsitzes im Spendenbeirat nach der Oderflut 1997. Platzeck wörtlich: „Als im Sommer 1997 die Oder über die Ufer trat, wurde die Solidarität von Ost und West auf die Probe gestellt. Das Ergebnis war eine wahre Spendenflut, mehr als 130 Millionen DM kamen zusammen. Ein unabhängiger Spendenbeirat musste her, um die schnelle, gerechte und unbürokratische Verteilung der Spendengelder zu organisieren. Auf Bitten von Manfred Stolpe haben Sie damals den Vorsitz übernommen. Gemeinsam mit Sabine Christiansen und Olaf Sund haben Sie sich und Ihrem kleinen Gremium schnell Respekt verschafft und die Verteilung der Mittel und Spenden im Auge behalten, in Konfliktfällen beraten und verantwortungsvoll entschieden.“ Ebenfalls erfolgreich sei auch Kruses Arbeit im Beratungsgremium der Landesregierung für Härtefälle im Asyl-Bleiberecht als Vorläufer der späteren Härtefallkommission gewesen. Mit den beiden Funktionen habe Kruse Verantwortung auch in schwierigen Fragen wahrgenommen. Dieses Engagement verdiene höchste Anerkennung. Ausführlich widmete sich Platzeck der Rolle von Kruse als Bischof der damaligen West-Region der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Platzeck wörtlich: „Gerade in den schwierigen Zeiten der Teilung der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg bestand eine verlässliche und beständige brüderliche Verbindung zu den Amtskollegen im Osten: erst zu Bischof Schönherr und später zu Bischof Forck. Aus dieser Zeit datierten die ´Bischofswanderungen durch die Mark Brandenburg´, die Kruse schon früh mit den Schönheiten der märkischen Heimat vertraut machten und es ihm erleichterten, sich als Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg zu verstehen.“ Kruses Stärken auch seien hilfreich gewesen, als nach 1990 die Kirche wieder zusammengeführt wurde. Nach dem Ausscheiden von Alt-Bischof Forck 1991 und der alleinigen Übernahme des Bischofsamtes habe sich Kruse das Bischofsbüro von West- nach Ost-Berlin verlagert. Platzeck: „Auch dies werte ich als Zeichen besonderer Sensibilität in unruhigen Zeiten.“ Kruses Bemühen um Verständnis für die Ostregion der Landeskirche habe wesentlich zum schnellen Zusammenwachsen beigetragen.