Staatskanzlei

Dorf wird durch DORV erst schön – Seddiner Projekt ist Demografie-Beispiel des Monats

veröffentlicht am 21.07.2011

Gruppenbild Dorv-Projekt

Das Konzept „DORV-Zentrum Seddin“ ist das Demografie-Beispiel des Monats Juli. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, zeichnete heute den Trägerverein für seinen engagierten Einsatz bei der Vorbereitung dieses ambitionierten Projektes aus. Der Verein „DORV-Club Seddin“ will in einem seit langem leer stehenden Supermarkt ein neues Gemeindezentrum entwickeln. Dort sollen „Dienstleistungen und eine ortsnahe Rundum-Versorgung“ (DORV) angeboten werden. Ideen dafür konnten die Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile Seddin und Kähnsdorf über Fragebögen aktiv einbringen.

Bei seinem Besuch in Seddin zeigte sich Gerber beeindruckt: „Die Vereinsmitglieder setzen auf die Ideen und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger und liegen damit genau richtig. Denn diese wissen am besten, was vor Ort benötigt wird. Wie groß das Interesse der Menschen ist, ihre Gemeinde für sich,  mögliche Zuzügler und Touristen attraktiver zu machen, zeigt sich daran, dass 70 Prozent der ausgegebenen Fragebögen zurückkamen – teilweise mit neuen Anregungen und Vorschlägen.“

Gerber fügte hinzu: „Ich bin mir sicher: Das DORV-Zentrum wird die Lebensqualität der Seddiner und Kähnsdorfer deutlich verbessern. Ältere Menschen und junge Familien werden sich weite Wege ersparen können, weil es ein bedarfsgerechtes Angebot direkt vor der Haustür gibt. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Es entsteht ein Treffpunkt für alle, wo sicher auch neue Ideen geboren werden.“

Bürgermeister Axel Zinke sagte: „Besonders wichtig ist für mich, dass die Initiative für dieses DORV-Projekt aus der Bürgerschaft selbst kommt. Es beeindruckt mich auch, dass der Verein DORV-Club-Seddin trotz einiger Skeptiker kontinuierlich an der Umsetzung arbeitet und somit immer mehr Bürger für das Projekt gewinnt.“

Mehrere Seddiner hatten im Sommer 2009 das Projekt „DORV-Zentrum“ in Angriff genommen und zunächst an alle Haushalte im Ort Fragebögen verteilt. Deren Auswertung ergab, dass sich solch ein Vorhaben wirtschaftlich rechnen würde. Eine detailliertere Umfrage im Herbst 2010, finanziert durch den Generali Zukunftsfonds, begleitet von der DORV Zentrum GmbH aus Jülich und durchgeführt von der Bevölkerung selbst, bestätigte dies. Auch eine Analyse des Bauzustandes des leer stehenden Gebäudes in kommunalem Besitz fiel positiv aus.

Im Frühjahr dieses Jahres konstituierte sich der Verein „DORV-Club Seddin“, der  Vorschläge für den Umbau und den Betrieb erarbeitet. Geplant sind neben dem Laden für Waren des täglichen Bedarfs auch eine  Post, eine Lottoannahmestelle, ein Lesecafe und ein Mehrzweckraum. Letzterer soll für die nahe gelegene KITA als Sportraum sowie für den Senioren- und Freizeitsport, aber auch für Veranstaltungen genutzt werden. Geplant ist auch eine Tourismusinformation. Langfristig sollen weitere Dienstleister und möglichst eine medizinische Beratungsstelle untergebracht werden. Die Gemeindevertretung hat inzwischen zugestimmt und ein Architekturbüro mit der Umbauplanung und den Vorbereitungen für den Förderantrag beauftragt. Der Umbau soll im kommenden Jahr beginnen. Damit der kommunale Kofinanzierungsanteil sinkt, sollen Bürgerinnen und Bürger auch Eigenleistungen erbringen.

Das „DORV-Zentrum Seddin“ ist ein weiteres Projekt auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei nunmehr im dritten Jahr innovative, beispielgebende Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten“ unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.