Staatskanzlei

Platzeck: Der notwendige Blick zurück muss gesellschaftlicher Zukunft dienen

veröffentlicht am 12.05.2011

Das bewusste Miteinander in der heutigen Gesellschaft ist nach Überzeugung von Ministerpräsident Matthias Platzeck wichtig für eine bessere gemeinsame Zukunft. Das gelte insbesondere als Aufforderung zum Handeln, wenn Gesellschaften nach tiefen politischen Einschnitten, wie dem Ende einer Diktatur, nicht von vornherein geeint seien, sagte Platzeck auf dem Generalkonvent des Sprengels Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz heute in Potsdam. In solchen Fällen sei der höchst individuelle Vorgang der Versöhnung eine hoch politische Kategorie. Der Ministerpräsident warnte vor einer bloßen Abrechnung mit der Vergangenheit. Laut Platzeck muss die Politik selbst nach schweren innergesellschaftlichen Konflikten die Rahmenbedingungen für einen Versöhnungsprozess schaffen. Platzeck zeigte sich überzeugt davon, dass wirkliche Versöhnung ohne Wahrheit und Wahrhaftigkeit nicht möglich sei. Platzeck wörtlich: „Versöhnung hat nicht das Vergessen von vergangenem Unrecht zur Voraussetzung, sondern Erinnerung. Und Versöhnung verlangt ausdrücklich auch die tätige Reue derjenigen, die sich schuldig gemacht haben.“ Dies bedeute also unter keinen Umständen „Schlussstrich, Vergessen und Schwamm drüber“. Zugleich aber müssen Vergangenheitsaufarbeitung und Erinnerung an vergangenes Unrecht nach Platzecks Meinung die Gesellschaft für eine gemeinsame Zukunft rüsten.