Staatskanzlei

Platzeck zum Volkstrauertag: Mitgefühl und Verbundenheit
über Generationen hinweg

veröffentlicht am 14.11.2010

Ministerpräsident Matthias Platzeck sieht im Volkstrauertag nicht nur einen „Tag des stillen Innehaltens“, sondern vor allem auch einen „Tag der Verantwortung“. Auf einer Gedenkveranstaltung des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge am Sonntag in Potsdam betonte Platzeck, es gehe um „den verantwortlichen Umgang mit den Toten der Vergangenheit und um die Verantwortung für die Zukunft der Lebenden“. Mit Blick auf das zentrale Bürgerfest gegen Aufmärsche von Neonazis in Halbe sowie weitere Veranstaltungen, die sich gegen so genannte Heldengedenken richten, fügte Platzeck hinzu: „Ich bin froh, dass wir uns diesen Geschichtsverklärern in Brandenburg auch in diesem Jahr mit aller Kraft widersetzen!“ In seiner Rede würdigte der Ministerpräsident die besonderen Verdienste der Deutschen Kriegsgräberfürsorge unter dem Leitmotiv „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“. Dabei sei nicht nur die unermüdliche Gedenkarbeit von unschätzbarem Wert. Daneben gewinne insbesondere die Jugendarbeit zunehmend an Bedeutung. Nach Worten Platzecks steht der Erinnerungskultur ein schmerzlicher Einschnitt bevor, sobald mahnende Stimmen der Vergangenheit für immer verstummen werden: „Dann wird es mehr denn je darauf ankommen, authentische Orte des Erinnerns zu haben. Es muss auch in ferner Zukunft noch gelingen, das Vermächtnis der Verstorbenen an die nachwachsenden Generationen weiterzugeben.“ Anlässlich des nationalen Gedenktages würdigte Platzeck die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge als Vorbild gelebter Verantwortung. „Pflichtgefühl kann nur in jedem Einzelnen erwachsen. An einem solchen Tag erinnern wir im gemeinsamen Gedenken an die Schrecken der Vergangenheit, machen uns den Wert und die Unerlässlichkeit friedlichen Zusammenlebens bewusst. Ich glaube dabei an eine junge Generation, die sich vom Solidaritätsgedanken leiten lässt, gleichzeitig kritisch ist und für Werte wie Humanismus und Demokratie einsteht. Wir brauchen junge Menschen, die nicht an Gewalt glauben, sondern an die Kraft guter Argumente.“ Platzeck hatte zuvor am Sowjetischen Ehrenfriedhof am Potsdamer Bassinplatz ebenfalls einen Kranz niedergelegt.