Staatskanzlei

Landesverwaltung gewährleistet Vereinbarkeit von Familie und Beruf

veröffentlicht am 26.10.2010

Flexible Arbeitszeiten, Eltern-Kind-Büros oder Wohnraumarbeit: Innerhalb der Landesverwaltung gibt es bereits heute zahlreiche Angebote für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die rund 57.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesdienst. Das geht aus dem Bericht der Landesregierung „Familienfreundliche Landesverwaltung“ hervor, den Arbeits- und Familienminister Günter Baaske heute im Kabinett vorstellte und der dem Landtag zugeleitet wird. Der Landtag hatte am 2. Juni 2010 mit einer Entschließung die Ministerien aufgefordert, eine mitarbeiter- und familienbewusste Personalführung zu prüfen und über Maßnahmen zu berichten. Günter Baaske: „Wir müssen unsere Anstrengungen für eine familienfreundlichere Gesellschaft weiter verstärken, um die gut ausgebildeten jungen Menschen hier zu halten und einer älter werdenden Belegschaft gerecht zu werden. Eltern müssen für ihre Kinder zeitlich flexibel da sein können; auch die Doppelbelastung für berufstätige Menschen, die Familienangehörige pflegen, muss berücksichtigt werden. Familienfreundlichkeit ist ein entscheidender Standortfaktor im Wettbewerb um Fachkräfte.“ Dies berücksichtige Brandenburgs Landesverwaltung seit langem und werde diesen Weg konsequent fortsetzen. Auf 200 Seiten stellt der Bericht ausführlich die verschiedenen Maßnahmen der mitarbeiter- und familienbewussten Personalpolitik innerhalb der Landesverwaltung dar. So sind Teilzeit-, Tele- und Wohnraumarbeit in allen Ministerien und in vielen nachgeordneten Bereichen möglich. Nach längerer krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit wird Beschäftigten eine stufenweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben ermöglicht („Hamburger Modell“). In der Staatskanzlei sowie im Infrastruktur-, Arbeits- und Wissenschaftsministerium sind Eltern-Kind-Büros eingerichtet, in denen Beschäftigte im Bedarfsfall, zum Beispiel wenn die Kita geschlossen hat, arbeiten und gleichzeitig ihren Nachwuchs beaufsichtigen können. Führungskräfte werden in regelmäßigen Schulungen für die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert. Baaske: „Die Landesverwaltung wird schon heute ihrer Vorbildfunktion für die Wirtschaft in vielfältiger Weise gerecht. Es kann aber von kleinen und mittelständischen Betrieben nicht erwartet werden, dieses umfangreiche Angebot eins zu eins zu übernehmen. Hier ist es wichtig, dass die Personalverantwortlichen die konkreten Bedürfnisse ihrer Beschäftigten berücksichtigen.“ Ein familienfreundliches Klima lasse sich nicht per Gesetz erzwingen, so Baaske weiter. Die Praxis zeige aber, dass immer mehr Unternehmen in Brandenburg sich selbst zu einer familienfreundlichen Personalpolitik verpflichten. So sind mittlerweile 22 Unternehmen und 11 Behörden bzw. Hochschulen in Brandenburg mit dem „audit berufundfamilie“ zertifiziert. Damit ist Brandenburg im Vergleich der ostdeutschen Länder Spitzenreiter. Das audit „berufundfamilie“ gehört zum familienpolitischen Maßnahmenpaket der Landesregierung. Es hilft, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Das jeweilige Unternehmen verpflichtet sich zu konkreten Maßnahmen, zum Beispiel bei Arbeitszeit, Arbeitsorganisation oder betrieblichen Service für Familien. Das Land unterstützt die Auditierung mit ESF-Mitteln. In der Landesverwaltung sind mit dem Zertifikat „berufundfamilie“ bzw. „familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet: - das Arbeits- und Familienministerium, - das Landesamt für Soziales und Versorgung, - der Schutzbereich Havelland beim Polizeipräsidium Potsdam sowie der Schutzbereich Dahme-Spreewald beim Polizeipräsidium Frankfurt (Oder), - die Unfallkasse Brandenburg, - die Universität Potsdam, die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), die Fachhochschule Brandenburg, die Technische Hochschule Wildau, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus und die Fachhochschule Eberswalde.