Staatskanzlei

Staatskanzleichef Gerber: Bisherige Auswirkungen der Krise geringer als erwartet

veröffentlicht am 16.11.2009

Eine vorsichtig positive Zwischenbilanz zu den bisherigen Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf Brandenburg hat der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, gezogen. „Wir stehen heute besser da, als es Ende 2008 zu befürchten war. Die Stimmungsbarometer bei Unternehmerbefragungen steigen“, sagte Gerber auf der Jahressitzung des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft (RKW) heute in der Potsdamer Staatskanzlei. So sei die Zahl der Arbeitslosen auf dem niedrigsten Stand seit vielen Jahren und es gebe in Brandenburg im Verhältnis weniger Insolvenzen als in anderen Teilen Deutschlands. Eine detaillierte Betrachtung einzelner Branchen zeige die unterschiedlichen Auswirkungen der Krise und die Effekte der eingeleiteten Gegenmaßnahmen. Insbesondere das Konjunkturpaket II, die ausgeweitete Kurzarbeit, aber auch die vielfach modernen Produktionsanlagen in brandenburgischen Betrieben ließen die meisten Branchen besser dastehen als in anderen Bundesländern. Als Beispiele führte Staatssekretär Gerber die erneuerbaren Energien, die Gesundheitswirtschaft und das Handwerk an. Hier griffen die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket. In der Automobil- und Zulieferindustrie bewähre sich hingegen das Instrument der Kurzarbeit. Der Staatskanzleichef verwies zudem darauf, dass „viele Betriebe die Krise nutzen, um sich strukturell neu aufzustellen und zu investieren“. Auch sei es in Brandenburg gelungen, eine allgemeine Kreditklemme zu verhindern und von der Krise betroffene Firmen liquide zu halten. Gerber betonte, dass die neue Landesregierung neue Ansätze für die Mittelstandsförderung zusammenfassen werde. Darin sei beispielsweise eine bessere Zusammenarbeit von Forschung und Mittelstand enthalten. „Die Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg hat eine der höchsten Forschungsdichten Europas, doch kleine und mittlere Unternehmen haben oft zu wenig Zeit oder Mittel, dieses Potential zu nutzen. Dort wollen wir besser werden“, sagte Gerber. Zudem sollten Fördermöglichkeiten für den Mittelstand und erfolgreichen Geschäftsfeldern in Schrittmacherbranchen wie Geoforschung, Medienwirtschaft und Luft- und Raumfahrt besser bekannt gemacht werden.