Staatskanzlei

Platzeck: Unsere Wirtschaft ist besser als ihr Ruf

veröffentlicht am 22.09.2004

Der heute vorgelegte Bericht zum Stand der Einheit beschreibt eine positive wirtschaftliche Entwicklung in den ostdeutschen Ländern. Gegen den allgemeinen Trend und alle Konjunkturschwankungen wuchs die ostdeutsche Industrie in den vergangenen Jahren durchschnittlich um 5,5%. Das verarbeitende Gewerbe konnte 2003 einen Zuwachs von 4,3% verzeichnen. Die Exportquote ist auf 24,5% angestiegen. Dazu erklärt der Ministerpräsident Matthias Platzeck: „Der Bericht bestätigt mein Empfinden, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Osten besser ist als ihr Ruf. Auch in Brandenburg ist die Re-Industrialisierung auf gutem Wege. Die Mark hat in den letzten Jahren besondere Kompetenzen in den Bereichen Papierherstellung, Schienen- und Luftverkehrstechnik sowie Biotechnologie und Medienwirtschaft entwickelt. Neben diesen Feldern haben wir Branchen, die über erhebliche Wachstumspotentiale verfügen, wie zum Beispiel die Energiewirtschaft, die Chemie und die optische Industrie oder den Tourismus. Die Region Berlin-Brandenburg verfügt mit 7 Hochschulen, 21 Fachhochschulen und mehr als 250 Forschungsinstituten über eine deutschlandweit einmalige Konzentration von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Dies ist einer der Grundsteine für den weiteren Aufbau Ost. Trotz der positiven Entwicklung im Bereich der Spitzentechnologie darf nicht verkannt werden, dass der Anteil der Industrie in Brandenburg - wie auch in den anderen ostdeutschen Ländern – immer noch unter dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Ich stimme der Aussage des Berichts ausdrücklich zu, dass Fördermittel verstärkt auf zukunftsfähige Wirtschaftsbereiche mit hohem Entwicklungspotential konzentriert werden müssen. Auf diesen Kurs hat Brandenburg bereits umgesteuert, denn nur so können Wachstumskerne schneller vorangebracht werden. Ebenso ist der Forschungs- und Innovationsförderung in den nächsten Jahren eine hohe Priorität einzuräumen. Wirtschaft und Wissenschaft müssen entlang der Wachstumskerne noch stärker als früher zusammenarbeiten.“ Der Bericht zum Stand der Einheit weist schon jetzt für die Region Berlin-Brandenburg eine Hochtechnologieregion mit dem Schwerpunkt Genom- und Proteomforschung, Biohybride Technologien, Tissue-Engineering und Bioinformatik aus. In Brandenburg und Berlin sind demnach 157 kleine und mittelständische Unternehmen, 7 Technologieparks und 250 Biotech-Arbeitsgruppen sowie der Pharmakonzern Schering angesiedelt, welche von der entsprechenden Hochschullandschaft und den Forschungseinrichtungen mit biotechnologischer Ausrichtung profitieren. In diesem Bereich arbeiten 5000 Angestellte. Ebenso beispielhaft benannt wird die Hochtechnologieregion Potsdam mit dem Schwerpunkt Klima- und Kosmosforschung, Biotechnologie und Lifescience, Geo-, Umwelt- und Agrarforschung sowie neue Medien. Rund 4000 Wissenschaftler arbeiten an Universität und Fachhochschulen sowie an den zahlreichen außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, rund 3000 feste und freie Mitarbeiter in der Medienstadt Babelsberg.