Staatskanzlei

Platzeck beim Richtfest für den Umbau des Potsdamer Kaiserbahnhofs zur DB-Führungsakademie

veröffentlicht am 22.06.2004

Der zum Weltkulturerbe in Potsdam gehörende Kaiserbahnhof wird denkmalgerecht saniert und zur Führungskräfte-Akademie der Deutsche Bahn AG ausgebaut. Dazu wurde am Dienstag in Potsdam in Anwesenheit von Ministerpräsident Matthias Platzeck und DB-Vorstandschef Hartmut Mehdorn Richtfest gefeiert. Platzeck dankte der DBAG, die in Zeiten knappen Geldes ihrer Verpflichtung als Eigentümer der Anlagen nachgekommen sei. Er würdigte, dass die Bahn dem Denkmalschutz weit entgegen kam und die Innengestaltung originalgetreu wieder erstehen wird. Platzeck erinnerte an die jahrelangen Bemühungen, für das 1909 als persönlicher Bahnhof von Kaiser Wilhelm II. fertig gestellte Bauwerk eine Verwendung und einen Investor zu finden. Insofern sei die nunmehr gefundene Lösung nicht hoch genug einzuschätzen. Der Ministerpräsident begrüßte, dass das architektonische Kleinod alljährlich am Tag des offenen Denkmals auch von der breiten Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden kann und regte darüber hinaus bei der Bahn an, weitere Besuchsmöglichkeiten zu prüfen. Platzeck: „Wir sind ganz nah am langersehnten Ziel. Im kommenden Jahr erwachen die lang verwaisten Gebäude zu neuem Leben. Und der wieder erstandene Kaiserbahnhof wird selbst zu einer neuen Perle des Potsdamer Kulturerbes und gleichzeitig von der Zukunfts- und Innovationsfreudigkeit der Stadt künden.“ Als „Hofstation Wildpark“ wurde der Bahnhof des Kaisers im Jahre 1909 fertiggestellt - erst später wurde er allgemein als „Kaiserbahnhof“ bezeichnet. Hier sollten repräsentative Staatsempfänge zelebriert, Gäste empfangen werden. Hier wurden Ab- und Anreisen des Kaisers mit besonderem Zeremoniell gefeiert. Fünf Friedensjahre blieben dem Kaiser, um von hier aus auf Reisen zu gehen. In den folgenden Kriegsjahren gab es nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten. Am Ende wurde der Bahnhof nicht einmal zehn Jahre als solcher betrieben. Als Architekturdenkmal wurde er jedoch Zeuge wechselhafter deutscher Geschichte. Die Gebäude hatten den Zweiten Weltkrieg und ihre letzte Nutzungen als Unterkunft der sowjetischen Militärkommandantur sowie durch die Volkspolizei weitgehend unbeschadet überstanden. Der anschließende Leerstand und schließlich ein Brand im Dachstuhl vernichteten den Kaiserbahnhof dann fast vollständig. Viele Jahre war nach einer neuen Verwendung gesucht worden.