Staatskanzlei

Konzept zur Unterstützung des Kleinprivatwaldes

veröffentlicht am 08.06.2004

Das Kabinett hat in seiner heutigen Sitzung dem von Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD) vorgelegtem "Konzept zur effektiven Unterstützung der Entwicklung des Kleinprivatwaldes" zugestimmt: Das Konzept zielt auf die Unterstützung forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse, "um so neben der fachkundigen Pflege des Waldes auch mehr Holz aus dem Privatwald der boomenden Holzindustrie des Landes zur Verfügung stellen zu können". Kern der Vorlage ist das Muster eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zur Bildung forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse, denen ein finanzieller Ausgleich pro Hektar und Jahr durch die Ämter für Forstwirtschaft gewährt werden soll. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten mussten die bis dahin bestehenden Eigentumsverhältnisse am Wald neu geordnet werden. In Brandenburg werden nach Abschluss der Privatisierung auf einer Fläche von fast 700.000 Hektar rund 100.000 private Forstbetriebe bestehen. Die Betriebsstrukturen sind dabei sehr inhomogen. Der Privatwald setzt sich überwiegend aus dem so genanntem Bodenreformwald, der sehr klein strukturiert ist, und dem durch die BVVG verkauften sog. Treuhandwald zusammen. Die in Brandenburg gut entwickelte Forst- und Holzwirtschaft besitzt durch ihre rohstoffnahen Standorte ein hohes Potenzial für die Entwicklung und Sicherung von Beschäftigung im ländlichen Raum, welches bisher wegen des kleinstrukturierten Waldbesitzes nicht ausreichend genutzt wird. Die enge Zusammenarbeit verschiedener Eigentümer wird die Wirtschaftlichkeit erhöhen und somit zu einer spürbaren Belebung der Wirtschaftstätigkeit im ländlichen Raum beitragen. Brandenburgs Wälder befinden sich in einer Auf- und Umbauphase. Zudem eröffnet die für Brandenburgs Wälder günstige Lage zum neu entstehenden Zellstoffwerk in Stendal sowie der zu erwartenden Verbrauches von zusätzlich zwei Millionen Festmeter Holz durch dieses Werk neue Chancen für den einheimischen Holzmarkt. Die Holznutzung verbessert darüber hinaus die Möglichkeiten für die weitere Erhöhung des Laubholzanteiles. Die langfristige Bindung von Kohlendioxid und die damit verbundene Schonung endlicher Ressourcen sind ein weiterer Anreiz zur wirtschaftlichen Aktivierung des Privatwaldes in Brandenburg.