Staatskanzlei

Ministerpräsident Platzeck und Sportminister Reiche ziehen erfolgreiche Bilanz der Sportförderung in dieser Legislaturperiode

veröffentlicht am 04.05.2004

  • Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landessportbundes, Hans-Dietrich Fiebig, haben Ministerpräsident Matthias Platzeck und Sportminister Steffen Reiche heute eine Bilanz der Sportförderung der Legislaturperiode gezogen. „Der Sport im Land Brandenburg verfügt über gute und verlässliche Rahmenbedingungen“, sagte Ministerpräsident Platzeck. „Entgegen der Tendenz in anderen Bundesländern hat der Landessportbund Brandenburg einen stetigen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen. Über 60.000 Übungsleiter sind in den Vereinen und Verbänden mit ihren derzeit 280.000 Mitgliedern ehrenamtlich tätig. Der organisierte Sport mit seiner Beteiligung an zahlreichen gesellschaftlichen Höhepunkten, mit seiner Bedeutung für Gesundheit, Jugend, Familie, Senioren, seinen identitätsstiftenden Wirkungen, seinen Bildungs- und Erziehungsinhalten und seinen Möglichkeiten für die Völkerverständigung und Gewaltprävention ist ein gewichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens im Land Brandenburg. Viele Orte haben keinen Konsum mehr, keine Kneipe, aber der Sportverein lebt und führt die Menschen zusammen.“ Einigkeit bestand darin, dass die Neuregelung des Sportfördergesetzes eine herausragende Bedeutung hat. Mit der Neuregelung ist die Sportförderung zukünftig von eventuellen Kürzungen, Einsparungen und Haushaltssperren ausgeklammert. Durch die Änderung des Sportförderungsgesetzes wird seit 2004 die gesamte allgemeine Sportförderung ausschließlich aus der Lottokonzessionsabgabe finanziert, das heißt eventuelle Mehreinnahmen aus den Konzessionsabgaben der Lotterien und Sportwetten werden anteilig (36 %) für die Sportförderung eingesetzt. Für 2004 werden insgesamt über 13 Mio € zur Verfügung stehen. Damit ist die Finanzierung des Sports im Land Brandenburg auf eine sichere Grundlage gestellt worden. "Für den Landessportbund Brandenburg ist die Umstellung des Sportfördergesetzes auf Lottomittel ein Zeichen des Vertrauens durch die Politik des Landes. Die gesellschaftliche Aufgabe Sport wirkt in allen Teilen Brandenburgs und brauchte nach zahlreichen schmerzhaften Einschnitten Sicherheit in der Planung, diese ist seit 2004 gegeben", sieht Landessportbund-Präsident Hans-Dietrich Fiebig gute Chancen für weitere Sportentwicklung in Brandenburg. „Im Leistungssport steht ein funktionierendes Schule-Leistungs-Sport-Verbundsystem für eine effiziente Talentförderung zur Verfügung, um das wir von anderen Bundesländern beneidet werden“, sagte Sportminister Reiche. „Die Eliteschulen des Sports sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt und werden außerordentlich nachgefragt. Über 100 Schülerinnen und Schüler aus anderen Bundesländern nehmen diese Angebote auch in Anspruch.“ In den Leistungszentren des Landes laufen zur Zeit sehr intensiv die Vorbereitungen auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Die gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer und den Oberstufenzentren angebotenen Ausbildungsgänge für verschiedene Sportberufe finden großen Zulauf. Goldener Plan Ost (GPO) Im Sportstättenbau wurde Beachtliches geleistet. Mit dem Sonderförderprogramm Goldener Plan Ost (GPO) konnten seit 1999 148 Neubauten, Erweiterungen oder Umnutzungen realisiert werden. Das Land hat sich entschieden, die Gelder nicht für wenige große Vorhaben einzusetzen, sondern ein Programm aufzulegen, das den besonderen Bedingungen in Brandenburg als Flächenland entspricht. Seit 1999 konnten in Brandenburg folgende Ergebnisse erzielt werden: insgesamt 148 Vorhaben Gesamtkosten 40,84 Mio. Euro Zuwendung Bundesministerium des Innern und MBJS 18,52 Mio. Euro (45%) Eigenanteil einschließlich Eigenleistungen 22,32 Mio. Euro (55 %). Es wurden u.a. 68 Sportplatzfunktionsräume 42 Sportplätze 8 Wassersportanlagen 9 Tennisanlagen 8 Schießanlagen 11 Sporthallen neu gebaut oder erweitert. Jahr des Schulsports 2004/2005 im Land Brandenburg im Europäischen Jahr der Erziehung durch Sport 2004 Unter dem Motto „Ein Leben lang Sport treiben“ wird das kommende Schuljahr 2004/2005 stehen, wie Bildungsminister Reiche ankündigte. Das Land Brandenburg wird zum kommenden Schuljahr als erstes Bundesland verpflichtend drei Stunden Schulsport von der 1. bis zur 13 Klasse haben. Mit dem „Jahr des Schulsports“ sollen unter anderem folgende Ziele erreicht werden: - die Entwicklungsförderung der Schülerinnen und Schüler soll unterstützt werden, ihre organische, motorische und sensorische Leistungsfähigkeit gesteigert - Ihre konditionellen Fähigkeiten, die Beweglichkeit und Körperhaltung sollen ganzheitlich gefördert werden - die spezifische soziale Rolle des Schulsports und seine pädagogische Funktion sollen stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken - Gesundheitsförderung, Fair play, Teamgeist, Toleranz, Einsatzbereitschaft, Solidarität sind Werte, sollen aus dem Schulsport auf das Alltagsleben übertragen werden, - und nicht zuletzt sollen auch die Eltern stärker in sportliche Aktivitäten ihrer Kinder und Jugendlichen integriert werden. Den Auftakt wird im August 2004 eine große Eröffnungsveranstaltung in Potsdam bilden. Ein Höhepunkt im „Jahr des Schulsports“ wird eine internationale Zukunftswerkstatt vom 31.08. bis zum 02.09.2004 an der Lausitzer Sportschule Cottbus sein, die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Didaktiker, Sportwissenschaftler und Vertreter der Schulaufsicht sowie aus Ministerien aus Brandenburg und den internationalen Partnerregionen vereint. Zugesagt hat bereits die Präsidentin des Weltrates für Sportwissenschaft und Leibes-/ Körpererziehung, Frau Prof. Dr. Doll-Tepper. Im „Jahr des Schulsports“ wird es eine breite Palette von Angeboten des Sports in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund, dem Aktionsbündnis für den Schulsport und verschiedenen Vereinen geben. Mit der Neugründung der Europäischen Sportakademie des Landes hat sich auch der LSB den neuen Herausforderungen der EU – Osterweiterung gestellt und zahlreiche Kontakte zu Sportorganisationen der Nachbarländer geknüpft. In dem erstmals von der Europäischen Union ausgerufenen Europäischen Jahr der Erziehung durch Sport 2004 ist dies von besonderer Bedeutung. Die Initiative für ein solches Europäisches Jahr ging von Brandenburg als Vorsitzland der Sportministerkonferenz der Länder der Bundesrepublik Deutschland 1999/2000 aus.