Staatskanzlei

Platzeck: Wiedererstehende Kulturdenkmäler schaffen Identifikation mit Heimat und Geschichte

veröffentlicht am 26.03.2004

Ministerpräsident Matthias Platzeck baut bei der Rettung vom Verfall bedrohter Kulturdenkmäler auch weiterhin auf das bürgerschaftliche Engagement. Auf einer Sitzung des Stiftungsrates der Stiftung „Lebendige Stadt“ am Freitag in Frankfurt/Main betonte er, zwar seien Denkmalpflege und Denkmalschutz gesetzlich anerkannte Ziele des Gemeinwesens und Aufgaben des Staates. Dieser könne jedoch nicht alles leisten. Platzeck: „Denkmalschutz bedarf deshalb auch des Einsatzes der Bürger, um den Erhalt unserer Denkmale in Stadt und Land zu schützen. Die Tatsache, dass die öffentlichen Kassen leer sind und der Staat deshalb auf private Geldgeber angewiesen ist, ist jedoch nur ein Argument für bürgerschaftliches Engagement. Ein mindestens ebenso wichtiges Motiv ist die Freude und Befriedigung an dem gemeinsam verwirklichten Projekt.“ Der Ministerpräsident verwies darauf, dass ungeachtet aller Fortschritte in den vergangenen Jahren gerade in Ostdeutschland noch „eine Fülle an Betätigungsmöglichkeiten für spendierfreudige Liebhaber schöner Architektur“ bleibt. Am Beispiel des Belvederes auf dem Potsdamer Pfingstberg illustrierte Platzeck, wie aus einer Eigeninitiative heraus Kräfte freigesetzt werden konnten, um ein bedrohtes und beschädigtes Denkmal zu retten. Das zu DDR-Zeiten wegen seiner Lage oberhalb der Grenzanlagen gesperrte und vernachlässigte Ensemble erlebte mit der Wende die ersten Sicherungsarbeiten, bevor dann durch das Engagement der Stiftung Hermann Reemtsma und von Werner Otto sowie weiterer Spender die Rekonstruktion in jahrelanger Arbeit verwirklicht werden konnte. Platzeck: „2001 und 2003 konnten der West- und der Ostturm als wesentliche Schritte zur Wiederherstellung der Gesamtanlage der Öffentlichkeit übergeben werden. Zur Zeit erfolgt die Sanierung der östlichen und westlichen Flügelmauern. Für deren endgültige Fertigstellung nach 15jähriger Wiederaufbauarbeit fehlen noch rund 300.000 Euro. Eine gewaltige Gemeinschaftsleistung geht damit ihrer Vollendung entgegen. Die Wiederherstellung des Pfingstbergs mit dem Belvedere ist als Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements in der Denkmalpflege Brandenburgs einzigartig. Durch das Zusammenwirken privater und öffentlicher Vereine, Personen und Institutionen wurde hier eine Aufbauarbeit geleistet, die zur Recht gerühmt und ausgezeichnet wird.“