Staatskanzlei

Platzeck schlägt Koordinator für deutsch-polnische Beziehungen bei der Bundesregierung vor

veröffentlicht am 23.03.2004

Wenige Wochen vor Vollzug der EU-Osterweiterung hat Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck einen Vorstoß zur weiteren Verbesserung der Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland mit Polen unternommen. In einem Interview für die Wirtschaftszeitschrift „Ost-West Contact“ (Mai-Ausgabe) schlug Platzeck der Bundesregierung vor, einen Koordinator für die deutsch-polnischen Beziehungen zu benennen. Platzeck erinnerte in diesem Zusammenhang an die herausragenden Verdienste, die sich die verstorbene Brigitte Sauzay für das deutsch-französische Verhältnis erwarb. Auch Karsten Voigt als Koordinator für das deutsch-amerikanische Verhältnis habe in schwierigen Zeiten stabilisierend für die Beziehungen zu den USA gewirkt. Platzeck betonte, die letzten Monate im deutsch-polnischen Verhältnis belegten, „dass nichts so stabil ist, als dass es nicht gepflegt werden müsste“. Unter Bezug auf die Irritationen um das Zentrum gegen Vertreibungen und den Diskussionsverlauf über Irak-Krieg und EU-Verfassung erklärt Platzeck: „Die Beziehungen mit dem größten EU-Beitrittsland brauchen einen politischen Landschaftspfleger, der wie ein Seismograph Bewegungen beim Partner registriert, bevor sie die Politik prägen. Deutschland hat ein existenzielles Interesse daran, dass die Beziehungen zum zweitgrößten Nachbarn schon allein aus historischen Gründen dauerhaft eng und freundschaftlich werden.“