Staatskanzlei

Platzeck dringt auf mehr Kooperation in Berlin-Brandenburger Wissenschaftslandschaft

veröffentlicht am 02.10.2003

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat im Wissenschafts- und Forschungsbereich mehr Kooperation und Verflechtung zwischen Berlin und Brandenburg verlangt. Platzeck sagte heute in der Gesprächsrunde „Politik und Wissenschaft“ in Potsdam: „Es muss von allen, die Wissenschaft und Wissenschaftspolitik treiben, begriffen werden, dass Berlin-Brandenburg ein gemeinsamer Forschungsraum ist. Wir können uns Doppelstrukturen und vor allem ein eifersüchtiges Agieren gegeneinander nicht mehr leisten. Vielmehr müssen wir international geschlossen auftreten und gemeinsam für uns werben. Brandenburg leistet dazu seinen Beitrag.“ Platzeck verwies darauf, dass Region heute die größte Dichte von außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland aufweist. Es gebe eine Vielzahl von Instituten aller großen deutschen Forschungsorganisationen – der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, sowie Bundesforschungseinrichtungen und private Institute. Zugleich bestehe ein breit gefächertes Spektrum der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Länder Berlin und Brandenburg. Es reiche von der Grundlagenforschung bis zur produktorientierten Anwendungsforschung. Die Standorte in Golm, Potsdam-Telegrafenberg, Adlershof und Berlin-Buch entwickelten sich zu Kompetenz- und Innovationszentren. Platzeck: „Hier liegt ein forschungspolitisches Hauptanliegen der Landesregierung. Wir wollen die Vernetzung ausbauen und die Schwerpunktbildung verbessern,: die Clusterbildung der Forschungslandschaft vorantreiben. So wie das Profil und die Zukunftsfähigkeit der Hochschulen maßgeblich durch exzellente Forschung bestimmt werden, so begünstigen konzentrierte Raumstrukturen und Kooperationen außerhochschulischer Forschung mit universitären Instituten die Leistungsbilanz.“ Platzeck machte darauf aufmerksam, dass Ostdeutschland wegen des massiven industriellen Rückbaus Defizite bei den Forschungs- und Entwicklungspotenzialen hat: „Die Tatsache, dass kaum ein ostdeutsches Unternehmen in seiner Kapitalkraft unter die Top-100 Deutschlands fällt, bedeutet nichts anderes, als dass wir anderweitiges Forschungspotenzial an Hochschulen und Instituten sichern müssen, um im Wettbewerb zu bestehen. Dieser Zusammenhang ist von enormer Brisanz. Es geht um nichts weniger als die Frage, ob der Aufbau Ost Bestand hat“, mahnte der Ministerpräsident.