Alles gut organisiert – das Landesfest kann kommen
Der BRANDENBURG-TAG in Königs Wusterhausen wird ein Spektakel, das die Stadt so noch nicht erlebt hat. Zehntausende von Besuchern werden zu dem Großereignis nach Königs Wusterhausen strömen. Um Schwierigkeiten frühzeitig auszuräumen, hat die Stadtverwaltung die Bürger von Beginn an in die Planungen einbezogen. Doch alle Unannehmlichkeiten kann die Stadt ihren Bürgern nicht ersparen, wie beispielsweise umfangreiche Straßensperrungen. Carola Ahlert, Geschäftsführerin der Volkssolidarität Bürgerhilfe, ist von den Verkehrseinschränkungen besonders betroffen. Doch sie hat ein Rezept für sich gefunden, die Situation zu meistern: Vorfreude gepaart mit perfekter Organisation.
Das Fachwerkhaus der Volkssolidarität Bürgerhilfe am Kirchplatz 11 liegt mitten im Festgebiet. Normalerweise parken die Einsatzfahrzeuge der Sozialstation direkt hinter dem Haus. Da der gesamte Kirchplatz jedoch während des Landesfestes für den Verkehr gesperrt ist, können die Fahrzeuge das Grundstück weder befahren noch von ihm herunterfahren. Dieses Problem hat Carola Ahlert mit Unterstützung der Stadtverwaltung sehr schnell gelöst. „Wir haben uns überlegt, wie man die Situation regeln kann. Die Straße hinter unserem Haus ist ja normalerweise eine Einbahnstraße. Zum BRANDENBURG-TAG sind die Fahrspuren für den Rettungsverkehr reserviert, der beide Richtungen nutzen kann. Die Stadt hat uns freundlicherweise eine Ausnahmegenehmigung gegeben, die Straße ebenfalls zu befahren. So können wir unsere Touren zwischen 6 und 22 Uhr wie gewohnt absolvieren.“
Als gemeinnützige GmbH versorgt und betreut die Volkssolidarität Bürgerhilfe ältere, kranke, behinderte und pflegebedürftige Menschen in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung. Die Sozialstation Königs Wusterhausen ist dabei eine von sieben Einrichtungen im Verbund der Bürgerhilfe. Außerhalb des Stadtgebietes versorgen die Mitarbeiter zusätzlich die Gemeinden Neue Mühle, Ziegenhals, Krummensee, Wildau, Bindow, Ragow, Bestensee und Pätz. „Wir bieten auch Essen auf Rädern an. Zwischen 30-40 Essensportionen liefern wir täglich in der Stadt aus“, erzählt Ahlert. Die größte Aufgabe zum Landesfest sei es demnach auch, pünktlich bei den Kunden anzukommen. „Wir haben alle Patienten informiert, dass es zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann, da wir mit unseren Fahrzeugen nicht durchs Festgebiet fahren können. Es ist aber sichergestellt, dass wir alle Pflegebedürftigen erreichen. Da sind wir erfinderisch. Wenn es mit dem Auto nicht weiter geht, nehmen wir das Fahrrad oder gehen zu Fuß.“
Mit der Planung und Unterstützung durch die Stadt ist die Leiterin der Sozialstation sehr zufrieden, sie sei frühzeitig und gut informiert worden. „Die Stadt hat uns bereits im Februar das erste Mal angeschrieben. Wir haben sofort eine Beauftragte für den BRANDENBURG-TAG benannt, die sich um alles kümmerte und die ganze Zeit über mit den Verantwortlichen bei der Stadt in Verbindung blieb.“ Vor ein paar Wochen sei es dann konkret geworden. „Wir bekamen die Karte mit der Übersicht der Sperrungen, sodass wir uns rechtzeitig auf alles einstellen konnten. Wir als Pflegedienst bekommen ja eine Ausnahmegenehmigung, die Karte D. Damit können wir auch in gesperrte Bereiche hineinfahren.“
Für den 5. September hat die rührige Geschäftsführerin ein Treffen mit allen Mitarbeitern angesetzt, in der die konkrete Einsatzplanung für das Wochenende besprochen wird. Alle Schwestern erhalten ein Handy. Die Oberaufsicht übernimmt Pflegedienstleiterin Eva-Maria Voll, die das 8-köpfige Einsatzteam per Funk koordiniert. Ahlert: „Wir spritzen auch Insulin nach Zeit. Die Patienten dürfen erst eine halbe Stunde später nach der Injektion etwas essen. Da ist es wichtig pünktlich zu sein. Sollte es doch zu größeren Verzögerungen kommen, kann die Pflegedienstleiterin weitere Mitarbeiter ordern.“ Um die Situation für die Pflegebedürftigen zusätzlich zu entschärfen, hat Carola Ahlert sich frühzeitig mit den Angehörigen darauf verständigt, dass diese am BRANDENBURG-TAG etwas mehr der Pflege übernehmen.
Trotz des organisatorischen Mehraufwandes steht für Carola Ahlert ganz klar die Begeisterung für das Landesfest im Vordergrund. „Wir freuen uns auf den BRANDENBURG-TAG. Für uns ist das doch die beste Werbung. Wir können uns zwei Tage lang präsentieren. Das ist doch toll.“ Die Volkssolidarität wird auf dem Landesfest an mehreren Stellen vertreten sein. Neben dem Bereich Ehrenamt im Schlosshof sind die Pflegedienstmitarbeiter und Sozialexperten auch auf dem Gesundheitsmarkt mit einem 12 Meter langen Stand vor Ort, um zu allen Fragen der Pflege fachkundig Auskunft zu geben. Interessierte erhalten kostenlose Gesundheitsuntersuchungen und aktuelles Informationsmaterial, wie z. B. die Broschüre zum Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, das am 1. Juli in Kraft getreten ist.
Carola Ahlert weiß, dass sie alles gut organisiert hat – das Landesfest kann also kommen. Ob sie dennoch etwas fürchte? Die schlanke Frau mit den blonden kurzen Haaren lacht: „Wenn wir kein Knöllchen kriegen, ist alles perfekt!“