Pressemitteilung vom 05.05.2008
Pressemitteilung vom 05.05.2008
„Da muss man halt ran und was tun“
Schmiedemeister Horst Kalz feiert am 10. Mai seinen 75. Geburtstag. Der gebürtige Königs-Wusterhausener wird nicht müde, sich für seine Stadt und ihre Menschen zu engagieren.
In Königs Wusterhausen kennen ihn fast alle, den Schmiedemeister Horst Kalz. Nicht nur als Inhaber des hiesigen Familienbetriebs in vierter Generation wird Kalz geschätzt, sondern vor allem als Mensch, der pflichtbewusst Aufgaben und Funktionen für das Allgemeinwohl übernimmt.
Horst Kalz hat früh gelernt zuzupacken und Verantwortung zu übernehmen. Als sein Vater in den letzten Kriegstagen stirbt, fasst der damals Zwölfjährige den Entschluss, den vom Großvater gegründeten Betrieb weiterzuführen. Er gibt mit 14 Jahren die Schule auf, absolviert in Rekordzeit seine Lehre und erwirbt bereits als 20-Jähriger den Meistertitel. „Mir blieb gar nichts anderes übrig“, sagt Kalz, „meine Mutter hätte den Betrieb nicht weiter führen dürfen. Da musste ich einfach ran.“
Menschlich geprägt wird Kalz in den 50er Jahren vor allem durch den Gemeindepfarrer Max Werner, der ihm zugleich Vaterersatz und Vorbild ist. Bis heute habe er keinen vergleichbar aufrechten Menschen kennen gelernt, bemerkt er mit spürbarer Hochachtung. Die Erfahrungen in der jungen Gemeinde festigen seine Gewissenhaftigkeit. In der DDR wählt er deshalb trotz des politischen Drucks die geschäftliche Unabhängigkeit und arbeitet ehrenamtlich in der Handwerkervereinigung mit. Ihm liegt besonders die Lehrlingsausbildung am Herzen. 1960 übernimmt er den Vorsitz in der Prüfungskommission und rückt zum stellvertretenden Obermeister auf.
Nach der Wende bleibt er seinem Motto treu, alles ihm Mögliche für die Gemeinschaft zu tun, ohne sich vereinnahmen zu lassen. Er engagiert sich im Landesinnungsverband Berlin/Brandenburg, wird 1995 Obermeister der
Metallgewerkeinnung und übernimmt zusätzlich die Funktion des stellvertretenden Kreishandwerksmeisters. Als der Posten des Vorsitzenden neu zu vergeben war, zögert Kalz nicht lange: „Da musste halt der Stellvertreter ran.“
Neben den Tätigkeiten für seinen Berufsstand findet er noch Zeit für seine Posaune. Wen wundert's, dass Kalz auch aushilft, als im Posaunen-Chor Not am Mann ist. Als der frühere Kantor wegen Krankheit ausgeschieden war, „musste schließlich jemand die Leitung übernehmen“, so Kalz.
Den Großteil seiner Ehrenämter hat Horst Kalz mittlerweile abgegeben. Das Alter stecke ihm manches Mal in den Knochen, gibt er zu. Gerne würde er kürzer treten und mehr Zeit mit seiner Frau, seiner Familie und den neun Enkeln verbringen. In der Firma hat er inzwischen tatkräftige Unterstützung durch seinen Sohn Karsten, gemeinsam führen sie den Betrieb.
Doch der Versuchung, sich zu engagieren, kann er weiterhin nur schwer widerstehen. So kribbelt es dem Schmiedemeister beim bevorstehenden BRANDENBURG-TAG bereits wieder in den Fingern. Am 6. und 7. September richtet Königs Wusterhausen das 11. Landesfest aus, auf dem der Handwerkermarkt ein ganz besonderer Anziehungspunkt sein wird. Mehr als 40 Handwerker aus der Region präsentieren in Schauvorführungen traditionelle Techniken und informieren z. B. über das Energiesparen. Daneben können die Besucher an den vielen Ständen selber schmieden, Körbe flechten, gravieren, maurern oder tischlern. Als eines der Highlights findet auf der Bühne des Handwerkermarktes eine Vorher-Nachher-Frisurenshow statt.
Natürlich hat Horst Kalz seine Hilfe bei der Organisation des Handwerkermarktes angeboten. Er mischt also weiter mit. „Es geht halt nicht anders.“
Seite drucken